Heute möchte ich euch eine Geschichte erzählen. Und zwar eine sehr schöne. Vielleicht sogar eine Geschichte, die einigen von euch Mut macht. Sie beginnt mit Schwierigkeiten, Frust und Tränen. Und hält immer wieder Überraschungen bereit. Und so viel darf gesagt sein: Diese sind nicht immer die der angenehmen Art.
Doch wie das so ist mit den Herausforderungen: Wenn man sich ihnen stellt, nicht aufgibt und versucht optimistisch zu bleiben, dann meistert man diese irgendwie (leider reicht das, wie wir wohl alle wissen, jedoch nicht immer und trotz aller Bemühungen tritt das erhoffte Ergebnis trotzdem nicht ein). So auch wir in dieser Geschichte: Unserer Stillgeschichte.
Diese Geschichte ist für alle Mütter, die gerade ihr Baby geboren haben und mit verschiedenen Problemen in Bezug auf das Stillen zu kämpfen haben. Für die Mamas, die kaum glauben können, wie ausgiebig und häufig ein Baby die Brust verlangen kann. Die kaum länger als eine Stunde am Stück pro Nacht schlafen können. Und auch für all die unter euch, die sich in finsteren Momenten wünschen, Papa zu sein und so der nervigen Stillerei zu entkommen.
Lasst euch eines sagen: Es wird besser. Sicher sogar gut. Und vielleicht geht es euch bald wie mir: Ihr schätzt das Stillen. Genießt die Kuscheleinheit mit eurem Schatz. Erfreut euch daran, wenn es euer Baby mal richtig erwischt hat und es die Beikost verweigert, dass es durch die Muttermilch alles bekommt, was es braucht.
Ich hätte es früher nie geglaubt, doch mittlerweile gehöre ich zu den Müttern, die ungläubig gefragt werden, ob sie denn „immer noch“ stillen und wann ich denn ans Abstillen denken würde.
Seit fast elf Monaten stillen Junior und ich nun mittlerweile. Unser Start war jedoch nicht leicht. Damals hätte ich niemals für möglich gehalten, dass das Stillen mir eines Tages Freude bereitet. Und ich nicht mehr die Tage zählen werde, bis ich das endlich hinter mir habe.
Wie mein Weg zur glücklich stillenden Mama aussah, schildere ich in dieser, unserer ganz persönlichen, Stillgeschichte.
Dem Stillstart gelassen entgegen …
Schon viele Monate vor Juniors Geburt stand für mich fest, dass ich stillen werde. Überall las ich von den vielen Vorteilen für Baby und Mutter, wenn diese sich für das Stillen entscheidet.
Während ich mich aber, durch den Geburtsvorbereitungskurs sowie „Hypnobirthing“ in Eigenregie (hier geht es zu meinem Erfahrungsbericht), versuchte gut auf die unweigerlich bevorstehende Geburt vorzubereiten, ließ ich das Stillen einfach auf mich zukommen. Ich dachte, ehrlich gesagt, gar nicht weiter darüber nach.
Welche werdende Mutter bereitet sich schon aufs Stillen vor? Das kann Frau einfach. Stillen klappt intuitiv und muss nicht erlernt werden. Da war ich mir ganz sicher.
Kleiner Exkurs: Das braucht man zum Stillen
Bevor ich gleich zu den ernüchternden ersten Problemen rund um unseren Stillstart komme, möchte ich hier noch kurz drei tolle Helfer für eine schöne Stillzeit vorstellen. Versteht mich bitte nicht falsch: Das Stillen klappt sicher auch ohne diese Produkte. Aber mir machen sie das Stillen bis heute angenehmer 😉
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Dieses Stilltop ist klasse. Es ist total bequem, formt aber trotzdem sanft eine schöne Figur. Die Qualität stimmt auch: Da dieses mein einziges Stilltop ist, landet es oft in der Wäsche und ist seit vielen Monaten im Dauereinsatz. Was man dem Teil jedoch überhaupt nicht ansieht oder beim Tragen spürt. Daher: Absolute Kaufempfehlung!
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Normale Stillkissen waren leider gar keine Hilfe für mich. Warum? Weil in den langen, schmalen Teilen die Füllung immer dorthin rutschte, wo ich sie nicht brauchte.
Dann entdeckte ich den „Plüschmond“ und hatte ab da endlich einen klasse Helfer für bequemes Stillen zu Hause.
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Ein schlichter, schöner & bequemer Still-BH, der auch bei großen Cups für schöne Mama-Kurven sorgt.
Die Qualität überzeugt auch nach vielen Monaten häufigen Tragens & (Hand)Waschens. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt also 😉
Erstes Stillen noch direkt im Kreißsaal: Ein tolles Erlebnis
Die Geburt Juniors in einem Berliner Krankenhaus verlief sehr gut und ich kann mit etwas Abstand sagen, dass es ein schönes Erlebnis war. Die Schmerzen werde ich wohl nie vergessen. Doch die ausgezeichnete Betreuung durch die Hebamme (das war allerdings Glück, da ich zu dieser Zeit die Einzige im Kreißsaal war, die auf natürlichem Wege ihr Kind auf die Welt brachte) und Papa Junior, als seelische aber auch „praktische“ Unterstützung, waren schon enorm hilfreich.
Die Wehen begannen in der Nacht um 03.30 Uhr. Um 07.00 Uhr waren wir im Krankenhaus angekommen und schon um 13.37 Uhr war Junior geboren. Für eine Erstgebärende hatte ich also eine recht kurze Leidenszeit.
Die Geburt verlief außerdem ohne größere Komplikationen und Interventionen. Gleich nach der Entbindung wurde Junior mir zum Stillen auf meinen Bauch gelegt. Er dockte sofort an und trank. Ich war begeistert, wie toll das erste Stillen noch direkt im Kreißsaal lief.
Nach der Geburt war ich geradezu in einem Hormonrausch. Hellwach und extrem gut gelaunt erlebte ich meine ersten Stunden als Mutter. Was soll jetzt noch schief gehen – ich habe ein Baby entbunden! Solche Und ähnliche Gedanken rauschten durch meinen Kopf.
Doch die gute Laune bekam einen ersten kleinen Dämpfer, als ich Junior nach wenigen Stunden wieder stillen wollte. Er wirkte erschöpft und müde auf mich. Junior hatte die Brust gar nicht gefordert. Ich wurde jedoch auf der Wochenbettstation angehalten, den Kleinen etwa alle zwei Stunden anzulegen.
Ich war extrem unsicher, wie ich Junior halten soll und wie er liegen muss, damit er meine Brust gut zu fassen bekommt. Glücklicherweise half mir eine nette Schwester beim Anlegen und der Kleine trank etwas.
Erste Stillprobleme: Das Anlegen meines Babys klappte einfach nicht
Leider schaffte ich es auch bei den nächsten Versuchen nie, Junior ohne Hilfe beim Anlegen zu stillen. Mittlerweile hatte ich von den vielen, kräftezehrenden Fehlversuchen Schmerzen. Hinzu kam die Sorge, dass ich das nie allein hinbekommen werde. Ich fand außerdem, dass der Kleine recht wenig trank.
Meine Befürchtungen schienen sich zu bewahrheiten: Nach knapp 48 Stunden auf der Wochenbettstation hatte ich es noch nicht geschafft, Junior ohne Unterstützung zu stillen.
Ich litt unter Schlafmangel und mein Hormonhoch war längst einem tiefen Tal gewichen. Mein Wunsch war, dass wir nach der Geburt ein Familienzimmer beziehen und Papa Junior mich so von Anfang an rund um die Uhr unterstützt. Doch leider waren alle Zimmer belegt und so platzte mein „Happy Family“-Traum. Aus heutiger Sicht sage ich mir, dass es doch nur zwei Tage waren.
Doch damals war das für mich wirklich eine Katastrophe. Nicht gerade positiv auf meine Laune wirkten sich auch die vielen schmerzenden Stellen meines Körpers aus. Vom Blick in den Spiegel ganz zu schweigen. Oben drauf kam dann noch mein Gefühl, dass ich zu doof zum Stillen bin.
Bei meiner Zimmernachbarin sah alles so einfach aus. Sie wirkte so unfassbar routiniert beim Stillen. Ihre Gelassenheit und Ruhe machten mich richtig aggressiv. Da wagte sie es sich doch tatsächlich total zufrieden beim Stillen zu wirken und ihrer winzig kleinen Tochter währenddessen auch noch schöne Lieder vorzusingen.
Als ich erfuhr, dass ihre vor wenigen Stunden geborene Tochter ihr zweites Kind ist und das sie ihre ältere Tochter noch immer stillt, wurde ich etwas gnädiger und atmete regelrecht auf.
Es gab also einen sehr guten Grund für ihre Routine und Gelassenheit. Puuh. Trotzdem ging mir durch den Kopf, dass ich mein Baby sicher nicht so lange stillen werde. Schließlich verband ich damit bisher hauptsächlich Schmerzen und Frust.
Junior trank so wenig und schlief so viel, dass mir auf der Wochenbettstation geraten wurde, ihn regelmäßig zu wecken und ihm die Brust zu geben. Wenn er sehr müde wirke, dann solle ich ihn nackt ausziehen. Dann sei er wach genug und würde schon trinken.
Doch das brachte ich nicht übers Herz. Ich weckte mein, so zerbrechlich und hilfsbedürftig wirkendes, Baby immer sehr sanft und behutsam auf. Das Anlegen klappte nur, wenn eine Schwester mir half.
Zwei Tage nach Juniors Geburt sollte ich entlassen werden. Doch dann ergab das Wiegen meines kleinen Schatzes, dass er in den letzten 48 Stunden etwas mehr als zehn Prozent seines Geburtsgewichts verloren hatte.
Mir wurde gesagt, dass wir trotzdem entlassen werden können, sofern meine Hebamme in den nächsten 24 Stunden zu uns nach Hause kommt und Juniors Gewichtsentwicklung im Auge behält. Außerdem wurde uns zum Zufüttern geraten.
Nun entbrannte eine Diskussion zwischen Papa Junior und mir. Er wollte, dass wir erst nach Hause kommen, wenn das Anlegen auch ohne Hilfe klappt und das Stillen sich etwas eingespielt hat. Ich entgegnete, dass ich mich zu Hause viel wohler fühle und deswegen dort auch das Stillen sicher besser läuft. Papa Junior fühlte sich nicht wohl damit, aber ich setzte mich durch.
Die Rettung? Ein Still-Tipp der Hebamme
Die ganze Anspannung der letzten Tage fiel von mir ab, als wir das Krankenhaus verlassen hatten. Ich weinte, weinte und weinte und war total erschöpft.
Papa Junior verstand nicht wirklich, warum ich denn so viel weinte. Schließlich war ich doch jetzt auf dem Heimweg mit dem lang erwarteten Schatz. Doch erklären lassen sich die Gefühle einer Neu-Mama wohl kaum, da kommt einfach so vieles zusammen.
Zu Hause hatte ich bei meinen Stillversuchen das Gefühl, kritisch von Papa Junior beäugt zu werden. Ich wollte auch ihm beweisen, dass es klappt. Doch ich schaffte es einfach nicht, Junior anzulegen.
Auch das Stillkissen, von dem ich mir im Krankenhaus erhoffte, dass es mir das Anlegen zu Hause ganz leicht machen würde, half mir erstmal nicht. Wie ich darauf kam, weiß ich heute ehrlich gesagt auch nicht mehr.
Schweren Herzens entschieden wir, dem Kleinen Babynahrung zu kaufen. Irgendwie musste ja der mittlerweile große Hunger gestillt werden. Ich sagte noch zu Papa Junior, dass ich eigentlich nicht zufüttern möchte. Mehrmals hatte ich gelesen, dass dies oft dazu beiträgt, dass das Stillen sich nicht einspielen kann und die Milchproduktion nie richtig in Gang kommt. Doch es blieb uns nun erstmal nichts anderes übrig.
Schon kurz nach dem Zufüttern hatten wir das Gefühl, dass Junior die Babynahrung nicht bekommen ist. Er weinte stark und es ging ihm anscheinend nicht gut. Was sollten wir nun tun? Die Stimmung zwischen Papa Junior und mir war mittlerweile sehr angespannt. Er sagte, es sei ein Fehler gewesen, jetzt schon das Krankenhaus zu verlassen. Ich sagte nichts. Ich weinte wieder …
Schließlich schlug Papa Junior vor, dass ich meine Hebamme anrufe und ihr die Situation schildere. Das habe ich dann auch getan. Es war Samstag und schon relativ spät. Sie ging zunächst nicht ans Telefon und ich wurde immer panischer.
Doch nach wenigen Minuten rief sie mich zurück. Weinend (was dachtet ihr denn jetzt?) schilderte ich ihr unser Problem. Sie hörte geduldig zu und beruhigte mich. Dann sagte sie, dass Papa Junior in die Apotheke fahren und Stillhütchen kaufen soll. Diese könnten uns helfen und die Schmerzen beim Anlegen reduzieren.
Gesagt, getan. Papa Junior musste zur Notfallapotheke düsen, während ich nun all meine Hoffnung in diesen Tipp setzte. Als Papa mit seinem Einkauf wieder zu Hause war, verloren wir keine Zeit: Wir kochten die Dinger, wie in der Anleitung beschrieben, aus und ich versuchte das Anlegen nun mit diesem Hilfsmittel. Und es klappte. Junior trank. Was für eine Erleichterung.
Endlich eine bequeme Position: Stillen im Liegen
Mit Stillhütchen klappte das Stillen viel besser. Zwar war ich weit von einer bequemen Position entfernt, da ich einfach nur wollte, dass Junior trinkt. Doch mein Komfort war mir zunächst egal.
Wie meine Hebamme vorausgesagt hatte, setzte auch bald die Milchbildung ein. Durch meine leichten Geburtsverletzungen hatte ich Schmerzen beim stundenlangen Stillen. Anfangs schaffte ich es nur sitzend, Junior anzulegen.
Doch mit jedem Tag mehr, den ich mit Stillhütchen stillte, fand ich die Dinger lästiger. Andererseits war ich einfach dankbar, dass Junior nun trank und ich überhaupt stillen konnte. Bei jeder Gewichtskontrolle der Hebamme atmeten Papa Junior und ich erleichtert auf. Junior hatte nach nur zehn Tagen wieder sein Geburtsgewicht erreicht.
In den folgenden Wochen versuchte ich immer wieder andere Positionen zum Stillen zu finden und uns von den Stillhütchen zu befreien. Nach fünf Wochen klappte das Anlegen dann auch ohne Stillhütchen, jedoch noch immer nur mit Stillkissen und im Sitzen. Viele der Stillpositionen, die in Büchern und im Internet gezeigt werden, funktionierten bei uns einfach nicht.
Die Nächte empfand ich, insbesondere durch das häufige Aufstehen, als extrem kräftezehrend. Immer wieder versuchte ich, Junior anzulegen, während ich auf der Seite lag. Denn, so meine Hoffnung, könnte ich bald im Halbschlaf stillen und mir das nächtliche Umhergelaufe ersparen.
Eines Tages, ich weiß leider nicht mehr genau nach wie vielen Wochen, klappte es dann auch mit dem Stillen im Liegen. Ab diesem Zeitpunkt fiel mir das Stillen so viel leichter. Trotzdem war nun nicht alles rosarot. Sehr häufig geisterte die Frage durch meinen müden Kopf, wie viel Muttermilch denn ein Baby pro Tag so schlürfen kann. Kann diese eingeforderte Stillhäufigkeit- und -dauer denn wirklich normal sein? Während Juniors erster Lebensmonate wurde mir erstmals wirklich bewusst, dass wir Säugetiere sind. Die Betonung liegt hier eindeutig auf dem Säugen. Oder vielleicht doch eher auf Tier?
Übrigens habe ich den Verzehr von Kuhmilch bei uns zu Hause enorm reduziert, seit ich Mutter bin. Warum? Weil ich plötzlich starkes Mitleid mit den Milchkühen empfand, die da für unseren Genuss leiden. Und nein, das ist kein Scherz. Wenn ihr jetzt lachen wollt – bitte gerne. Aber wenn euer Baby mal wieder eine dieser Phasen hat, in denen es ständig an eure Brust möchte, könnt ihr mein neu entdecktes Mitgefühl für Milchkühe vielleicht besser nachvollziehen.
Die Stillbeziehung zwischen Mutter & Kind wächst
Während der folgenden Wochen und Monate spielte sich das Stillen immer besser ein. Als Junior etwa drei Monate alt war, hatten wir eine kurze Phase, in der das Stillen überhaupt nicht gut lief.
Der kleine Sonnenschein war ganz anders als sonst, weinte mehr als üblich und es war schwer, ihn zu trösten. Das Stillen war sonst immer eine verlässliche Hilfe zum Beruhigen, doch nun wollte Junior oftmals nicht an die Brust.
Hier half mir eine tolle Stillberaterin weiter, auf die ich bei der Onlinerecherche stieß. Sie beruhigte mich und sagte mir, dass viele Babys zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat so wie Junior sind.
Wie er zu der Zeit war, davon bekam sie einen sehr guten Eindruck als ich meinen Beratungstermin bei ihr hatte. Junior schrie und weinte heftigst. All meine Beruhigungsversuche waren zwecklos. Natürlich war mir das sehr unangenehm. Doch auch hier fand sie, als zweifache Mutter selbst erfahren mit ähnlichen Situationen, aufbauende Worte.
Als ich nach dem Termin dann zu Hause, mit noch immer brüllendem Junior, ankam, war ich in Tränen aufgelöst (ich habe ja angekündigt, dass diese Geschichte tränenreich wird). Papa Junior musste sich erstmal um den Kleinen kümmern, während ich mich im Bad einschloss, um nach heftigem Geheule kurz durchzuatmen. Kaum war Junior übrigens in Papas Armen, war das Geschrei vorbei. Puuuuh …
Nach etwa zwei Wochen war übrigens alles wieder gut und Junior fröhlich wie eh und je. Doch diese kurze und äußerst kräftezehrende Phase sollte nicht die einzige Herausforderung in Bezug auf das Stillen bleiben: Wirklich problematisch war, dass ich zu viel Muttermilch hatte. Die „Problemdiagnose“ war jedoch schwierig.
Ich hatte nie das Gefühl, zu viel Milch zu haben. Und sowohl die Hebamme als auch die Stillberaterin vermuteten andere Gründe für unsere Schwierigkeiten. Beispielsweise das Zahnen. Zwischendurch dachte ich sogar, dass ich Kuhmilch weglassen müsse, um dem Kleinen und mir zu helfen.
Als ich das Thema bei der Kinderärztin ansprach, schloss sie Kuhmilch als Ursache aus. Doch wo das Problem lag, wusste auch sie nicht. Es dauerte, bis ich auf der tollen Website „stillkinder.de“ auf einen Artikel stieß, der genau beschrieb, was uns das Leben schwer machte. Ich beherzigte die Tipps und schon nach wenigen Tagen war das Stillen so entspannt und angenehm, wie es sein soll.
Auch Juniors erste Zähnchen waren kein Problem in Bezug auf das Stillen. Gebissen hat er mich nur einige Male nach dem Essen (AUTSCH!). In diesen Fällen war sein Mund noch nicht komplett frei und dadurch wusste Junior nicht so recht, wie er andocken soll. Dieses Problemchen war allerdings denkbar einfach zu beheben: Vor dem Stillen stelle ich einfach sicher, dass Juniors Mund leer ist (wenn ich ihn hochhebe, lächelt er immer so schön und da sehe ich dann ob wir noch warten müssen).
Auch nach dem 6. Monat: Stillen bietet viele Vorteile für Mutter & Kind
Mittlerweile genieße ich die Stilleinheiten im Alltag mit Baby. Sie sind kleine Ruhepausen für mich und sorgen dafür, dass ich mich tagsüber auch mal ein paar Minuten ausruhe. Ich genieße zusätzlich das Kuscheln mit Junior, da er ja nun als mobiles Baby sonst ziemlich viel mit dem Entdecken der Welt beschäftigt ist.
Als Junior vor einigen Wochen krank war und die Beikost überhaupt nicht mehr anrührte, war ich sehr froh darüber noch zu stillen. Junior beruhigte sich einfach sehr gut an der Brust und bekam gleichzeitig noch die Nährstoffe, die er brauchte. Ich kenne übrigens auch keine angenehmere Art Junior in den Schlaf zu begleiten als das Stillen.
Wenn ich auf meinen Stillstart und die Schwierigkeiten zurückblicke, dann denke ich heute, dass eine Vorbereitung auf das Stillen in der Schwangerschaft sicher hilfreich gewesen wäre. Neben dem persönlichen Kontakt zu meiner Hebamme und der Stillberaterin halfen mir auch viele Beiträge sowie der Videokurs (das Video ist aus meiner Sicht sein Geld wert und die Tipps waren sehr gut) zum richtigen Anlegen in verschiedenen Positionen auf „stillkinder.de„.
Auch wenn es mittlerweile in vielen Positionen klappt, ist das Stillen im Liegen übrigens bis heute meine Lieblingsposition (auch am Tag). Das Stillen unterwegs und in der Öffentlichkeit macht mir mittlerweile nichts mehr aus (trotz einiger unschöner Bemerkungen und missbilligender Blicke). Ich genieße einfach die große, damit verbundene, Flexibilität im Alltag.
Mit fast elf Monaten trinkt Junior tagsüber noch etwa alle vier bis fünf Stunden und auch in der Nacht mehrmals (wenn auch mit zunehmend größeren Abständen) an der Brust. Feste Rhythmen und Uhrzeiten haben sich bei uns nie etabliert. Wobei ich das auch nicht als schlimm empfinde. So wie ich trinke und esse, wenn ich Durst und Hunger habe, gilt das auch für mein Baby. Immer wenn es stillen möchte, lege ich es an.
Vor mittlerweile vier Monaten haben wir mit „Baby-led-Weaning“ begonnen. Für mich ist das ein logischer Schritt: Ich stille nach Bedarf und Junior erschließt sich in seinem eigenen Tempo die Vielfalt der kulinarischen Genüsse (wer mehr über unsere breifreie Beikost wissen möchte, ist übrigens hier richtig aufgehoben).
Derzeit genieße ich das Stillen in vollen Zügen. Vielleicht auch, weil mir bewusst ist, dass die Stillzeit nicht ewig gehen wird und mit dem Beikoststart gewissermaßen schon der langsame Abschied eingeläutet wurde. Kritische Kommentare oder Nachfragen zur Stilldauer überhöre ich konsequent. Bei echtem Interesse beantworte ich aber natürlich gern die Nachfragen und erkläre, warum wir „noch immer“ stillen.
Unsere Stillgeschichte ist noch nicht vorbei. Und ich bin gespannt, wie sie weitergeht.
Wie sind denn eure Stillerfahrungen? Mit welchen Problemen hattet oder habt ihr derzeit zu kämpfen? Und was oder wer hilft euch bei Fragen rund ums Stillen?
Oder habt ihr euch vielleicht bewusst gegen das Stillen entschieden? Oder es hat nicht geklappt? Ich bin gespannt auf eure Kommentare.
Etwas müde von der letzten stillintensiven Nacht grüßt euch
eure Jana
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