Das kennt wohl jede frischgebackene Mama: Der kleine Schatz fordert die volle Aufmerksamkeit, die Bude sieht unmöglich aus und beim Blick in den Spiegel verbessert sich die Laune nicht gerade. Denn wann soll bitte schön die Zeit bleiben, sich der Körper- und Schönheitspflege zu widmen? Meine Erfahrung: Die Zeit bleibt in den ersten Monaten kaum.
Und es gibt auch viel Wichtigeres als das äußere Erscheinungsbild der hoffentlich, trotz Erschöpfung, glücklichen Mama. Jedoch gehöre ich zu der Art von Frau, die sich eigentlich sehr gern schminkt und der Körperpflege widmet.
Dementsprechend kam bei mir nach dem Wochenbett rasch der Punkt, an dem ich mich nicht mehr wohlgefühlt habe in meiner Haut. Doch Junior ließ ausgiebige Beautyrituale in den ersten Monaten einfach nicht zu und auch heute, fast elf Monate nach der Geburt, ist meine Zeit im Bad knapp bemessen.
Ich musste also Wege finden, mich flott in einen Zustand zu bringen, in dem ich gern in den Spiegel schaue und mich wohl fühle. Hier nun also meine persönlichen Tipps und Empfehlungen rund um Haare, Haut und Make-Up für Mütter mit knappem Zeitbudget.
1. Ganz easy zu einem schönen Teint
Mein absolutes Lieblingsprodukt seit ich Mama bin: Eine getönte Tagescreme mit Lichtschutzfaktor. Warum? Weil mein Teint durch diese in weniger als einer Minute frisch und munter wirkt. Unebenheiten werden kaschiert und trotzdem sehe ich nicht „zugekleistert“ aus. Außerdem kann ich mir so die Tagescreme und den Lichtschutz sparen.
Und egal wie müde und erschöpft ich bin: Das Auftragen der Creme ist so leicht, dass ich nichts falsch machen kann. In nur einem Schritt zaubere ich mir so ein schönes und ebenes Hautbild. Der Markt ist riesig und die Preisspannen sind es auch. Ich habe sowohl mit günstigen als auch etwas teureren Produkten gute Erfahrungen gemacht.
Sehr günstig, ganz ohne bedenkliche Inhaltsstoffe und überzeugend im Ergebnis ist die alverde NATURKOSMETIK Perfekter Teint CC-Creme* meine Top-Empfehlung. Übrigens gibt es die tolle Creme noch günstiger im „dm“-Drogeriemarkt zu kaufen. Mein Favorit im höheren Preissegment ist die „Complexion Rescue“-Creme von „Bare Minerals“.
2. Riesenwirkung und hohe Zeitersparnis oder: DIE Erfindung für Mütter
Ebenso unverzichtbar für mich, seit ich Mama bin, Trockenshampoo. Denn häufiger mussten, insbesondere im ersten halben Jahr mir Junior, sowohl die Dusche als auch die ausgiebige Planscherei in Form von Vollbädern im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fallen. Juniors Durst, Hunger oder einfach ein großes Kuschelbedürfnis gingen und gehen eben vor 😉
Um trotzdem so etwas wie eine Frisur spazieren zu tragen, hilft in solchen Fällen die magische Sprühdose. Das praktische Produkt erweist sich ebenfalls als sehr hilfreich, wenn Mama Prioritäten setzen muss: Nach anstrengenden Nächten empfehle ich beispielsweise aus vollem Herzen das Mitschlafen mit dem Nachwuchs.
Oder es hat sich Besuch angekündigt und die Wohnung sieht dermaßen furchtbar aus, dass ihr gar nicht wisst wo ihr anfangen sollt? Und ihr seht auch alles andere als vorzeigbar aus? Auch da hilft Trockenshampoo beim Wahren der Fassade.
Hierzu muss ich allerdings noch anmerken: Ich spreche hier ausdrücklich von der Zeit nach dem Wochenbett. Im Wochenbett habt ihr weder die Wohnung noch euch herzurichten – es sei denn ihr habt Freude dran. Achso: Und danach könnt ihr natürlich auch machen was ihr wollt. Dank meines Trockenshampoo-Favoriten von Batiste* kann die Haarwäsche glücklicherweise auch mal warten …
Früher hätte ich jemandem, der mir sagt, dass ich als Mutter mal solche Aussagen von mir geben werde übrigens einen Vogel gezeigt. Tja, wie sich die Zeiten ändern – und Mama gleich mit.
Ich habe viele Produkte getestet und defintiv meinen Favoriten gefunden. Ich verwende ein Trockenshampoo für blondes Haar und freue mich so gleich noch über den Farbeffekt, der erstaunlich gut aussieht. Das ist auch super für alle Mamas, die einen Ansatz kaschieren möchten. So werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen 😉
Und wo wir schon beim Thema Zeitersparnis wären: Seit Junior mein Leben bereichert bin ich großer Fan von 2-in-1- oder besser noch 1000-in-1-Produkten. Shampoo und Spülung in einem Produkt? Ja, gerne! Eine Duschlotion, die mir das Eincremen danach erspart? Her damit! Ein Öl, das sich sowohl für die Haut- als auch Haarpflege eignet? Ist gekauft!
Meine persönlichen 1000-in-1-Produkt-Lieblinge sind übrigens Thermalwasser*-Spray und Heilerde*.
Beide sind für mich unentbehrlich und werden vielseitig angewandt. So ist mein Thermalwasser-Spray neben angenehmer Erfrischung im Sommer (ja, das ist defintiv Luxus) auch erste Hilfe bei Schnittwunden nach der Rasur, Sonnenbrand (befragt hierzu mal Papa Junior, der mein Wundermittel stets als teuren Quatsch abtat, um sich dann bei seinem letzten Sonnenbrand überzeugen zu lassen) oder juckenden Mückenstichen. Außerdem benutze ich das Spray zum Fixieren von Make-up und am Abend als Abschluss meiner Gesichtsreinigung und vor der Pflege.
Meine Heilerde ist ebenso vielfältig. In der Hautpflege nutze ich sie bevorzugt als Gesichtsmaske gegen unreine Haut. Jedoch hilft Heilerde auch bei Sodbrennen und Übelkeit (wobei die entsprechenden Kapseln echt angenehmer einzunehmen sind, sofern ihr nicht immer schon gern Sand essen wolltet bzw. entsprechende Kindheitserinnerungen bereits zu stark verblasst sind).
Bis auf ganz wenige Ausnahmen verwende ich übrigens seit meiner Schwangerschaft ausschließlich Naturkosmetik für Haut und Haar (ja, wie bereits in meinem Bio-Artikel beschrieben, mutiere ich mehr und mehr zum Friedrichshainer Öko-Mama-Klischee). Nur beim Trockenshampoo und dekorativer Kosmetik konnte mich die Pflanzenkraft bisher leider nicht überzeugen. Ich bin jedoch bereit für positive Überraschungen und freue mich sehr über eure Tipps 😉
3. Dutt, Dutt, Dutt ist alles was ich trage, Dutt, Dutt, Dutt ist alles was noch geht …
Ja, so hätte ich in der ersten Zeit mit Baby durchaus meine eigene Version von „Grün, grün, grün sind alle meine Kleider …“ singen können. Oder um es etwas positiver auszudrücken: Der Dutt gehörte mit Umstandsleggins, bequemen Schnürboots und kuschliger Fleecejacke zu meinem Signature Look als frischgebackene Mama.
Ständig trug ich zunächst mein Haar als Dutt. Und bis heute sind meine Haare meist geschlossen. Wobei der Dutt, oder wie die modernen crazy people sagen: der Bun, mittlerweile vom ungleich schmeichelhafterem Pferdeschwanz abgelöst wurde.
Bei meiner etwas eingeschränkten Frisurenwahl handelt es sich jedoch nicht um eine Folge des Zeitmangels. Es ist viel mehr eine Vorsichtsmaßnahme. Denn sonst hätte ich wohl kaum noch Haare. Junior zerrt einfach sehr gern beherzt an meinen Haaren, sobald er sie zu fassen bekommt. Und ja, da bietet ihm der Babyalltag sehr viele Gelegenheiten für.
Nun ist das ständige Binden der Haare – und dann oftmals noch auf gleicher Höhe, weil ich bei Dutt und Zopf natürlich die für meine Gesichtsform schmeichelhafteste „Variante“ wähle – eine ziemliche Tortur für diese. Um meinen Schopf vor unschönen Knicken und Beschädigungen zu bewahren, setze ich auf Spiral-Haargummis wie diese hier von „Invisibobble„*. Ihr wisst sicher was ich meine: Diese Haargummis die aussehen wie Telefonkabel. Die Älteren unter uns werden sich erinnern … Es gibt sie in unterschiedlichen Stärken für verschiedene Haartypen und sie hinterlassen wirklich keine Knicke im Haar (nicht mal wenn man es nass bindet).
Um meine Haare aus dem Gesicht zu halten und auch vor fiesen Ziehattacken Juniors zu schützen, benutzte ich insbesondere in den ersten Lebensmonaten meines Sonnenscheins sehr gern Haarbänder, die nicht verrutschen und obendrein schön anzusehen sind.
Da meine langen Haare sehr schnell verknoten und dieses Problem sich durch die mangelnde Zeit für ausgiebige Beautyrituale eher verschlimmert hat, liebe ich meine Kollektion an speziellen Bürsten zum Entwirren (für trockenes Haar, für nasses Haar, für unterwegs und natürlich die passende Stylingbürste …) ohne Schmerzen und Gezerre. Bei mir funktionieren die Dinger spitzenmäßig und ich bin so froh meine anfängliche Skepsis gegenüber den Plastikteilen überwunden zu haben. Die Zeit- und Schmerzersparnis sowie das Ergebnis sind für mich jeden Cent der „Tangle Teezer“-Kollektion wert gewesen.
*
4. Einfach und schnell: Mein Tages-Make-up
Wenn ich nur sehr wenig Zeit habe und trotzdem etwas frischer aussehen möchte, setze ich neben der getönten Tagescreme auf einen matten Bronzer (keine Schimmerpartikel!) sowie Augenbrauenpuder. Beide Produkte sorgen dafür, dass mein Gesicht einen „Rahmen“ hat und ich weniger müde wirke. Wimperntusche und Co. sind bei mir im derzeitigen Alltag echt nicht zu gebrauchen. Denn nach drei Stunden mit Baby in Action müsste ich mich nachschminken bzw. Korrekturen vornehmen, damit ich geschminkt tatsächlich besser als ungeschminkt aussehe.
Daher begnüge ich mich nun mit Produkten, die kompatibel mit meinem Tagesablauf als Mama sind. Zuerst zum Bronzer: Meine Augen, Wangen und die Nasenflügel bekommen jeweils einen Pinselstrich ab. So erhält mein Gesicht im Handumdrehen mehr Kontur.
Dann investiere ich noch 30 Sekunden in meine Augenbrauen: Diese werden mit etwas Augenbrauenpuder bearbeitet. Mein Lieblingsprodukt ist übrigens sehr günstig und auf die Haarfarbe abgestimmt. Denn schwarze Balken passen ja nun wirklich nicht zu jedem Typ 😉
Mit dem Dreiklang aus getönter Tagescreme mit Lichtschutzfaktor, mattem Bronzer* und Augenbrauenpuder sehe ich in drei Minuten so aus, dass ich mich wohlfühle und auch nicht ständig gefragt werde, ob ich krank sei (tsss … wenn Schlafmangel als Krankheit gilt wohl eindeutig ja).
5. Täglich und gründlich oder: Die Basisarbeit
Was die Hautpflege angeht bin ich gründlich. Sehr gründlich. Mein tägliches Hautpflegeritual nehme ich so ernst wie das Zähneputzen. Und so reinige ich jeden Abend meine Haut mit Reinigungslotion und elektrischer Gesichtsreinigungsbürste* (für mich hat sich diese Investition vor zwei 1/2 Jahren definitiv gelohnt). Dann folgen Gesichtswasser – oder wie die Beautyexpertin sagen würde Toner – und Nachtcreme.
Meine Meinung ist: Auch das beste Make-up sieht auf einer schön gepflegten Haut noch besser aus. Und je besser der Zustand der Haut, desto weniger schlimm ist es, wenn die Mitmenschen diese mal ohne Schminke sehen.
Ich liebe übrigens Gesichtsmasken und auch bei den Haaren finde ich die Sonderbehandlung in Kurform toll. Allerdings lassen sich Einwirkzeiten so schlecht mit dem Mama-Dasein vereinbaren. Die Lösung: Leave-In-Produkte bzw. Masken, die über Nacht einwirken und nicht wieder abgenommen werden müssen. So kann ich mich über glatte und gut versorgte Haut und gepflegtere Haare freuen. Gleichzeitig habe ich auch noch das schöne Gefühl, mir etwas gegönnt zu haben.
Und ein kleiner Bonus zum Schluss …
Abschließend noch ein Hinweis für alle (bald) stillenden Mamas: Ich rate davon ab, Duschgele oder Körperlotionen mit starkem Duft zu verwenden. Euer Baby mag diese Gerüche vermutlich nicht und könnte irritiert sein. Mir ist das einmal nach der Verwendung einer Lotion passiert, die laut Verpackung nach Milch und Honig riechen sollte. Ich fand den Geruch super und auch total dezent und unaufdringlich. Junior sah das allerdings ganz anders.
Es brauchte mehrere Anlegeversuche, bis er sich mit skeptischem Blick überzeugen ließ, dass mit seiner Nahrungquelle alles in Ordnung ist. Natürlich habe ich den Brustbereich großzügig beim Cremen ausgespart – und dachte, dass dies als Maßnahme reicht. Aber dem kleinen Babynäschen entgeht halt keine Änderung in der Nähe seiner Nahrungsquelle…
Und wie ist das bei euch? Schnellduscherin oder „Mein Bad ist mein Tempel“-Zeremonienmeisterin?
Und nun hoffe ich, dass ihr in diesem Artikel vielleicht die ein oder andere Anregung für euch gefunden habt. Wie gesagt: Ich berichte davon, was mir geholfen hat, mich einige Zeit nach der Geburt schöner und wohler zu fühlen. Solltet ihr gerade an einem Punkt sein, an dem euch eure Optik herzlich egal ist, dann ist das vollkommen in Ordnung. Oder vielleicht seid ihr auch das volle Gegenteil und zelebriert als Mutter erst recht das Pflegen, Schminken und Frisieren? Weil es euch einfach gut tut und eine schöne Abwechslung im Alltag mit Baby ist? Auf eure Kommentare hierzu bin ich sehr neugierig!
Mit frisch geduschten Grüßen,
eure Jana
Das volle Beautyprogramm fahre ich nur noch selten auf. Mein Mama-Alltag verträgt sich nicht besonders gut mit aufwendigem Make-up.
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