Hinweis: Mit Teil eins und zwei unserer Urlaubserfahrungen bin ich Teil der Blogparade „Euer Urlaub mit Baby“ auf dem Blogazin „Mamas Daily“.
Nach monatelanger Vorfreude war es Mitte Juni endlich soweit: Wir erlebten unseren ersten Urlaub mit Junior. In Karlshagen auf Usedom haben wir es uns, mit einem befreundeten Paar und ihren zwei Kindern, sieben Tage lang im gemieteten Ferienhaus gut gehen lassen. Im ersten Teil beschreibe ich die umfangreichen Vorbereitungen für unseren ersten Urlaub mit Baby sowie meine vielfältigen und dauerpräsenten Sorgen in den Tagen vor der Alltagsflucht. Außerdem biete ich „Patschehands Packliste“ zum Download an.
In diesem zweiten Teil berichte ich hingegen über unsere Tage an der Ostsee und beantworte, inwieweit meine Bedenken vor der Reise berechtigt waren.
Laut Navi sind wir in 2 1/2 Stunden da …
Mit dem Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben und der Sorge, dass die, für Junior vergleichsweise lange, Autofahrt irre anstrengend wird, startete ich mit Papa und Junior in den ersten gemeinsamen Urlaub. Papa hatte am Vorabend noch das Kartenmaterial des Navis aktualisiert. Prognostizierte Fahrtzeit nach der Eingabe unseres Ziels: 2 1/2 Stunden. Diese Schätzung deckte sich auch mit unseren Erinnerungen an die letzten Fahrten auf die schöne Insel.
Nachdem Junior dann in seiner Autositzschale war, machte Papa sich fahrbereit und ich nahm hinten links neben dem Junior Platz. Da ich keinen Führerschein habe (ja, so etwas gibt es in Berlin gar nicht so selten), ist Papa bei uns immer der Fahrer. Während ich früher also im Auto nicht viel zu tun hatte, außer das Radio lautstark in der Beschallung der Insassen zu unterstützen (ja, meist nur Papa Junior und ich – er ist da ganz tapfer), sorge ich nun auf der Rückbank für das Unterhaltungsprogramm fürs Baby.
Entsprechend der längeren Fahrtzeit war ich natürlich voll ausgestattet mit Spielzeug, Büchern und lustigen Liedern und Reimen im Kopf, um ja keine Langeweile aufkommen zu lassen. Im Laufe der Fahrt zeigte sich dann auch noch, warum es die richtige Entscheidung war, so viel Kram griffbereit zu haben und mich neben Junior zu setzen.
Die ersten 45 Minuten der Fahrt liefen super. Wir hatten ja extra versucht mit einem müden Baby loszufahren und unser Plan ging zunächst auf: Nach einer Viertelstunde schlummerte unser Junior friedlich. Doch sein Mittagsschläfchen endete jäh, als wir zum Stehen kam. Ihr ahnt es sicher: Wir standen im Stau. 50 Minuten lang quälten wir uns, wenn wir denn überhaupt fuhren, über die noch übrige Spur der Autobahn. Dabei stellten wir, wie sollte es auch anders sein, fest: Nanu, auf der Baustelle arbeitet ja gar keiner.
Nachdem diese erste Verzögerung überstanden war, war Pause eins dringend notwendig. Junior konnte es kaum erwarten, aus der Autositzschale zu kommen und turnte fröhlich auf unserer Decke auf dem Rasen der von uns angesteuerten Raststätte herum. Auch das Stillen sowie unser Proviant in Form von Kokos-Haferflocken-Riegeln taten dem Kleinen sehr gut.
Etwa eine Stunde lang konnten wir unsere Fahrt nun entspannt fortsetzen. Doch leider ließ die nächste Verzögerung nicht lange auf sich warten: Die Autobahnausfahrt, welche uns unserem Ziel zügig näher gebracht hätte, war gesperrt. Zack – nochmal knappe 45 Minuten Zeit im Auto obendrauf. Meine Stimmung sank noch tiefer in den Keller als ich bemerkte, dass ich meinen Bikini zu Hause vergessen habe. Wir fahren im Sommer an die Ostsee und ich vergesse ausgerechnet meine Badebekleidung. Bikini und Badehose gehören aus meiner Sicht neben Sonnenbrille und Sonnencreme zu den Urlaubsutensilien überhaupt. Doch, in diesem Falle glücklicherweise, ließ Junior mir gar nicht viel Zeit zum Ärgern. Und so vertrieben lustige Fingerspiele und Lieder flott meine Übellaunigkeit.
Da Juniors Laune mit zunehmender Fahrtzeit jedoch immer schlechter wurde, mussten wir noch drei weitere Pausen einlegen. Meine Bespaßungsversuche fruchteten nun kaum noch. Doch dann kam unverhofft die Rettung für die letze Stunde unserer Anreise. In einer Ausgabe der Zeitschrift „Eltern“ befand sich ein „Obstspiel“. Auf etwas stabilerem Papier sind verschiedene Früchte abgebildet. Ich nutzte dieses Blatt als Lesezeichen und hatte es in meinem großen Rucksack, der griffbereit vor mir und offen stand.
Junior schaute vollkommen gebannt zu dem bunten Blatt und so beschloss ich, ihm dieses zu geben. Die letzte Etappe ins Urlaubsglück war dank dieser Beilage der „Eltern“ (bis auf die letzten zehn Minuten, in denen Junior einfach nur raus aus der Schale wollte), vergleichsweise entspannt. Allein dafür hat sich das Jahresabonemment bereits gelohnt. Nach fünf Stunden (vier Stunden davon reine Fahrtzeit, eine Stunde ging für Pausen drauf) verkündete die nette Stimme unseres Navis uns um 18.00 Uhr dann endlich: „Sie haben Ihr Ziel erreicht“.
Die Kinder schlafen oder: Wer will zuerst in die Riesenwanne?
Nachdem wir Junior und uns nach der Ankunft eine kleine Erholungspause gegönnt hatten, nahmen wir unser Ferienhaus unter die Lupe. Es gefiel uns ausgezeichnet und dies sollte sich während des gesamten Urlaubs auch nicht mehr ändern. Insbesondere das große Badezimmer im oberen Stockwerk strahlte mit seiner äußerst geräumigen Eckbadewanne eine geradezu magische Anziehungskraft auf mich aus.
Negativ zu sehen war jedoch die fehlende Kindersicherheit: So gab es weder einen Schutz für die Steckdosen noch befand sich an der Treppe im Haus ein Schutzgitter. Dies ist für uns noch nicht allzu dramatisch gewesen, da Junior zum Zeitpunkt unserer Reise noch nicht mobil war. Die Kinder des befreundeten Paares, das den Urlaub mit uns verbrachte, sind jedoch 1 1/2 und drei Jahre alt. Durch die fehlenden Schutzvorrichtungen mussten wir insbesondere bei der Treppe höllisch aufpassen, dass es nicht zu Unfällen kommt.
Während unserer einwöchigen Auszeit vom Alltag bemerkte ich, dass ich nicht die Einzige bin, die angetan von der Eckbadewanne war. Sobald die Kinder schliefen, stellte sich jeden Abend die Frage: Wer darf zuerst in die Riesenwanne? Streit gab es allerdings nie. Ich hatte als stillende Mutter ohnehin einen Sonderstatus. Schließlich wussten wir nie, wann Junior wieder wach wird und die nächste Portion Milch fordert. Da alle Mitreisenden also wesentlich flexibler als ich waren, konnte ich stets als Erste das Badeglück genießen.
Jedoch verbinde ich auch ein eher unschönes Erlebnis unseres Urlaubs mit der Riesenwanne. Die Männer waren gerade losgedüst, um Speis und Trank zu besorgen. Meine Freundin badete bereits ihre Kinder und fragte mich, ob ich Junior nicht auch baden möchte. Die Idee fand ich gut und so hatten wir ruck, zuck drei fröhlich planschende Kinder in der Badewanne. Da ertönte auf einmal ein sehr lauter und unangenehmer Piepton im Flur direkt neben dem Badezimmer. Der Rauchmelder schlug Alarm.
Junior, der sehr geräuschsensibel ist und schon mal anfängt zu zittern oder gar zu weinen, wenn ein anderes Baby laut brüllt oder ein Wickeltisch quietscht (mittlerweile ist das viel besser geworden, kommt aber noch vor), riss sofort seinen Kopf herum. Er wollte sehen, woher dieses schreckliche Geräusch kam. Die Tochter meiner Freundin blieb recht entspannt, während der dreijährige Sohn immer wieder, sichtlich verängstigt, fragte, was das ist.
Natürlich hatten meine Freundin und ich Angst, dass der Rauchmelder sich meldete, da Gefahr drohte. Hatten wir beispielsweise versehentlich eine Herdplatte angelassen? Wir versuchten uns die Sorge nicht anmerken zu lassen und schnappten uns schnell Handtücher, in die wir die Kinder wickelten. Dann verließen wir auf schnellstem Wege das Haus. Meine Freundin ging, auf jedem Arm ein Kind, zur Rezeption unserer Ferienhaus-Anlage.
Der Anblick von ihr und insbesondere den, lediglich mit Handtüchern bekleideten und zitternden, Kindern auf ihren Armen belustigte sowohl die anderen Gäste als auch das Personal. Als dann ein Herr des Personals wenige Minuten später im Ferienhaus war, um den Rauchmelder abzustellen, hatte er noch scherzhaft gefragt, ob wir denn geraucht hätten.
Dieses Verhalten ist mir ein Rätsel. Den Kindern war der Schreck deutlich anzusehen. Dass die Situation auch für uns unangenehm war, hätte man unter anderem daran erkennen können, dass ich nicht vollständig bekleidet war. So hatte ich mein Oberteil vor dem Baden von Junior ausgezogen, damit es nicht nass wird. Ich stand also minutenlang, eingewickelt in ein Handtuch, draußen vor unserem Ferienhaus. Dabei hatte ich ein nacktes Baby auf dem Arm, das nur ein Handtuch als Schutz vor Wind und Regen um hatte. Denn natürlich hat es auch noch geregnet, als das Ganze passierte.
Immerhin konnte der Herr den Rauchmelder zügig abstellen. Er erklärte uns, dass lediglich die Batterie leer war. Erleichterung! Junior und die Tochter schienen das Erlebnis bald vergessen zu haben. Der Sohn fragte jedoch noch Tage später danach. Das laute Piepen, das plötzliche Ende des Bades und der fremde Mann im Haus beschäftigten ihn und er musste immer wieder darüber reden, um die Situation besser einordnen zu können.
Kreidefelsen on tour
Und wenn wir schon bei den unschönen Angelegeheiten in unserem ersten Urlaub mit Baby sind, kann ich noch von meinem Fehlkauf des Jahres berichten. Keine Sorge, diese Anekdote ist eher zum Schmunzeln. Allerdings nur, wenn man nicht gerade betroffen ist. Wie schon mehrmals in diesem Blog berichtet, bin ich seit Juniors Geburt auf dem Nachhaltigkeits- / Bio- / Öko-Trip. So kaufe ich ausgegangene Produkte im Bereich Körperpflege und Kosmetik nur noch als Naturkosmetik. Selbstverständlich gilt das auch für die Sonnencreme. Hatte ich doch neulich erst wieder gelesen, was konventionelle Produkte mit ihren Inhaltsstoffen unter anderem im Meer anrichten, wenn die Eingecremten sich dann in diesem erfrischen.
Statt auf Kriterien wie „leicht aufzutragen“, „fettet nicht“ oder „zieht sofort ein“, achtete ich vor diesem Urlaub in der Drogerie also auf Inhaltsstoffe und Naturkosmetiksiegel. Schnell hatte ich meine Auswahl getroffen und erfreute mich daran, nun auch in diesem Bereich unserer Natur ein bisschen weniger zu schaden.
Die Freude dauerte bis zu dem Moment, in dem wir die Creme zum ersten Mal benutzten. Wir wollten an einem sonnigen Tag zu Beginn unseres Urlaubs an den Strand. Für helle Hauttypen wie Papa Junior und mich ist der Sonnenschutz da Pflicht. Selbst dann, wenn wir uns im Schatten aufhalten. Ich möchte ehrlich sein: Das Gefühl beim und insbesondere nach dem Eincremen sowie die weiße, nicht einziehende Schicht sind derart unangenehm, dass ich wirklich ins Grübeln kam, statt der erneuten Verwendung nicht lieber einen Sonnenbrand zu riskieren.
Hatten wir die Naturkosmetik-Sonnencreme benutzt, sahen Papa Junior und ich aus wie Kreidefelsen on tour oder Pantomime-Künstler. Unsere Begleitung hat sich herrlich über meine Öko-Manie und das gut sichtbare Resultat amüsiert. Da ist es wohl kaum verwunderlich, dass wir nach zwei Tagen die Gelegenheit beim Lebensmitteleinkauf nutzten und ein nicht fettendes, sofort einziehendes und ultraleichtes Sonnenspray einer bekannten Marke kauften. Was waren Papa Junior und ich froh, als wir feststellten, dass das Spray seine Versprechen hält.
Berge von Eiscreme und viel Spaß unterwegs
Dies war es dann aber auch mit negativen Dingen rund um unseren ersten Urlaub mit Baby. In Erinnerung bleiben die vielen schönen Momente unseres ersten Urlaubs mit Junior.
Die Lage unseres Ferienhauses war einfach toll: Nur 150 Meter vom Ostseestrand und wenige Schritte vom Zentrum Karlshagens entfernt (wobei ich als Berlinerin immer wieder überrascht bin, wie klein ein Örtchen sein kann). Ein toller Spielplatz in der Nähe und einige gute Restaurants, Eisdielen und Imbisse rundeten unser Sorglos-Paket ab. Klar, dass wir diese komfortable Situation ausgiebig nutzten. So oft es der Geldbeutel hergab (und das war etwa jeden zweiten Abend), gönnten wir uns einen Restaurantbesuch. Von den Unmengen an Eis, die wir täglich sozusagen im Vorbeigehen verdrückten, berichte ich besser gar nicht weiter.
Wie gut, dass ich den Bikini vergessen hatte. Denn figurfreundlich war dieser Urlaub wahrlich nicht. Schließlich bot unsere Ferienhaus-Anlage ein großzügiges Frühstücks-Buffet, welches wir natürlich bereits im Vorfeld gebucht hatten. So eine große Auswahl an leckeren Speisen und Getränken lädt nun mal dazu ein, sich reichlich zu bedienen. Zum Mittag und Abendessen wurde zwar auch selbst gekocht, doch auch da achteten wir nie auf Kalorien, Kohlenhydrate oder Fett. Und ganz ehrlich? Für mich gehört Genuss nach Herzenslust auch zu einem gelungenen Urlaub dazu. Ich bereue nichts (die zwei Kilo mehr sind mittlerweile wieder runter).
Neben dem leckeren Essen sorgte auch die frische Ostsee-Luft für Entspannung. Verstärkt wurde das Urlaubsfeeling dann nur noch, wenn wir am Strand waren und das Meeresrauschen hörten. Leider kam dies aber nur wenige Male vor, da das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung machte. Nach zwei angenehm milden und sonnigen Tagen wurde es bis zur Abreise immer wolken- und regenreicher und kühler. Es war also tatsächlich überhaupt kein Problem, dass ich meinen Bikini zu Hause vergessen hatte. Denn selbst an den milden Tagen reichte es mir vollkommen aus, meine Füße in der sehr kühlen Ostsee zu baden.
In der vorletzten Nacht tobte ein derart heftiges Unwetter mit Blitz, Donner, Starkregen, Sturm und Hagel, dass ich mehrere Stunden nicht schlafen konnte. Immehin schliefen Junior und Papa seelenruhig und tiefenentspannt neben mir. Auch das stärkste Wetterchaos kann die beiden wohl nicht aus ihren Träumen reißen.
Ich möchte mich allerdings keineswegs über das Wetter während unseres Urlaubs beklagen. Während wir auf Usedom waren, herrschten in Berlin Temperaturen über 30 Grad. Was bin ich froh, dass Junior und ich dieser Hitze entgangen sind. Während ich früher heiße Sommertage liebte, wurde mein Verhältnis zum Sommer mit meiner Schwangerschaft deutlich kühler. Dies ist bis heue so geblieben. Ob das daran liegt, dass ich noch stille?
Durch die, für Mitte Juni, doch eher kühlen Temperaturen konnten sowohl die Kinder als auch wir Erwachsenen die vielen Ausflüge auf jeden Fall entspannter erleben. Schwitzend unter der Sommersonne bei hochsommerlichen Temperaturen wären weder „Karls Erlebnis-Dorf“ in Koserow noch die Schmetterlingsfarm in Trassenheide sonderlich angenehme Ausflugsziele gewesen. Dies gilt besonders für die Kleinen. So konnten wir aber mit gut gelauntem Baby und fröhlichen Kindern einiges auf Usedom entdecken und erleben.
Positiv überrascht war ich von „Karls Erlebnis-Dorf„, das vor allem für etwas ältere Kinder viele tolle Aktivitäten bietet. Im zugehörigen Riesen-Shop musste ich mich sehr beherrschen, damit keines der vielen schönen Produkte in meinem Einkaufskorb landet. Klar, dass so viel Disziplin dann aber am Erdbeerstand am Ausgang mit einem Großeinkauf der roten Früchte belohnt werden musste.
Kann das Leben mit Baby nicht immer so entspannt wie hier sein?
Erstaunlich während unserer Tage auf Usedom fand ich, wie fröhlich und entspannt Junior auch längere Ausflüge mitmachte. Ob Spaziergang inklusive ausgiebigem Spielplatzbesuch in Karlshagen, Besuch der Schmettelingsfarm mit Tropenhaus oder ein Restaurantbesuch am Abend – Junior war gut gelaunt dabei.
Wenn der kleine Sonnenschein mal musste, habe ich einfach die nächste Toilette aufgesucht, mich mit ihm ins WC eingeschlossen und ihn abgehalten. Hatte Junior Hunger oder Durst, suchte ich uns ein ruhiges Plätzchen und wir stillten. Und bei allen Mahlzeiten, auch im Restaurant, nahm Junior auf Papas oder meinem Schoß Platz und aß die babytauglichen Speisen gemeinsam mit uns allen.
All das war vollkommen unkompliziert und super in den Urlaubsalltag integrierbar. Es fühlte sich für mich einfach natürlich und gut an, so flexibel und unabhängig von Pürierstab, Wickeltisch, Fläschchen und Co. zu sein. (Damit beschreibe ich mein Gefühl und wie froh ich mit unserem Weg bin. Dies soll nicht als Kritik missverstanden werden. Jede Familie darf und sollte selbst herausfinden, was zu ihr passt und sich gut anfühlt).
Auch in Bezug auf Juniors Schlafverhalten und das Zusammenleben mit den anderen Kindern im Ferienhaus durfte ich erfreut feststellen, dass meine Sorgen und Bedenken sich nicht bewahrheiteten. Nach den aufregenden und abwechslungsreichen Erlebnissen des Tages war Junior am Abend dermaßen müde, dass die Einschlafbegleitung kein Problem war. Auch wenn ich das Zimmer verließ, schlief der kleine Schatz einige Stunden entspannt weiter (und das nun seit dem Urlaub auch tagsüber – wobei es sich dann natürlich nicht um mehrere Stunden handelt).
Allerdings wollte der Kleine, wie auch zu Hause, im Familienbett schlafen. All meine Versuche, ihn im Reisebettchen schlafen zu lassen, schlugen grandios fehl. Dies war jedoch kein Problem für uns. Schließlich hatten wir den Rausfallschutz von zu Hause mitgenommen. Dieser war flott am Bett befestigt. Auf der anderen Seite schützte das Reisebettchen vor unsanften und gefährlichen Stürzen.
Das Zusammenleben mit den Kindern unserer Freunde tat Junior gut. Selbst wenn die beiden mal lauter waren, schien ihn das überhaupt nicht zu stören.
Ich kann also (wieder einmal) festhalten, dass sich keine meiner Befürchtungen, welche ich in den Tagen vor der Reise im Kopf hatte, bestätigte. Und es wird noch besser: Nicht nur Junior war in unserem ersten Urlaub ein fröhliches Kerlchen. Auch Papa Junior und ich erholten uns gut und tankten etwas Kraft. Dieser Urlaub war unsere erste kleine Auszeit nach dem Umzug und Juniors Geburt im Oktober 2016.
Enorm zuträglich für unsere Erholung war, dass wir nicht nur zu dritt verreisten. Unsere Freunde waren eine sehr angenehme Begleitung. Sich die anfallenden Aufgaben und Pflichten zu teilen war eine große Entlastung. Während der sieben Tage war die Stimmung zwischen Papa Junior und mir oftmals wesentlich entspannter als in der letzten Zeit zu Hause. Ich fragte mich: Kann das Leben mit Baby nicht immer so entspannt wie hier sein?
Im Tal der Tränen: Große Trauer bei Mama
Mir wurde auf Usedom zum ersten Mal wirklich bewusst, dass Stress und schlechte Laune im Alltag selten wirklich etwas mit dem Partner oder dem Baby zu tun haben. Es sind viel mehr die äußeren Zwänge, vielfältigen Anforderungen an uns und die Vorstellungen davon, wie etwas zu sein hat, die uns genervt und frustriert durch den Alltag gehen lassen. Doch so wichtig und richtig diese Erkenntnis sein mag: Ändert sich dadurch etwas bzw. fällt es mir nun leichter, da ich ja weiß, woher der Stress kommt, diesen nicht an Papa Junior auszulassen?
Unsicher darüber, ob ich etwas mehr Leichtigkeit und Entspannung aus dem Urlaub in den Alltag mit Papa und Junior integrieren kann, brach bei mir nach der Ankunft in Berlin die große Trauer aus.
Monatelang hatte ich mich auf diesen ersten Urlaub mit Baby gefreut. Und nun soll diese schöne Zeit wieder vorbei sein? Einige Stunden lang brach ich zu Hause immer wieder in Tränen aus (was äußerst untypisch für mich ist). Papa Junior war ziemlich irritiert und verstand nicht wirklich, warum ich so traurig bin. Schließlich war dies doch der erste Urlaub mit Junior. Und ganz sicher nicht der Letzte. Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.
Zunächst konnte ich Papa Juniors Worten nicht viel abgewinnen. Doch am nächsten Tag sah die Welt schon wieder anders aus. Ich war nun hauptächlich dankbar, dass wir so einen schönen Urlaub mit unserem Baby erleben durften. Für sieben Tage war der Alltag ganz weit weg. Und als Junior mich mit seinem schönsten Lächeln anstrahlte, als wir gerade zum Spaziergang aufbrachen, merkte ich: Der Alltag kann, wenn so ein süßes Baby ihn bereichert, auch ziemlich schön sein.
Mit ganz viel Sonne im Herzen grüßt euch
eure Jana